Heute höre ich es wieder: Erfolgreiche Produktentwicklung ist mehr als reines Ingenieurskönnen.
9 von 10 Innovativer Startups scheitern. Ist das der Grund?
Jiri Scherer von Denkmotor referiert im Rahmen der Informatiktage 2017 bei Digicomp über Design Thinking.
„Fragt nach dem Nutzen, fragt früh, fragt oft und werdet mit jedem Schritt besser!“
Design Thinking hat wenig mit Möbeldesign zu tun, sondern ist eine nutzenzentrierte Denkweise, ein Mindset in der Produktentwicklung.
- Der Ingenieur antwortet auf die Frage wieso er etwas tut klassischerweise mit: „Weil ich es kann.“
- Der Design-Denker fragt zuerst das Publikum: „Besteht für das was wir können auch ein Bedürfnis? Ist unser Produkt die Lösung für ein bestehendes Problem?“
Dann erst startet die Show, ausgerichtet auf die Bedürfnisse der potentiellen Kunden.
Wer bereits in einem frühen Projektstadium weiss, wie seine Idee im Markt aufgenommen werden wird, sieht die Zukunft seines Vorhabens vor sich. Lohnt es sich weiter zu machen; ja oder nein?
Eine Traumvorstellung für jeden Unternehmer. Unnötige Aufwände können vermieden werden. Die beängstigende Startup-Erfolgs-Statistik würde wahrscheinlich besser aussehen als heute.
Design Thinking heisst: frühes, wiederholtes Testen und laufendes Anpassen der Prototypen. „Pretyping“ nennt Jiri Scherer die ersten Skizzen einer Idee noch vor dem Prototypen.
„Zeigt eure ersten Entwürfe! 7-8 Meinungen zu einer Produktphase helfen bereits, sich ein gutes Bild davon zu machen, in welche Richtung es weitergehen soll. Braucht jemand eine App so wie ich sie mir vorstelle? Was sollte man verbessern?“
Verbessert euer Produkt daraufhin.
Zeigt es wieder.
Fragt, nehmt die Reaktionen auf und entwickelt weiter.
Fragt nochmals nach. Beobachtet das Verhalten. Probiert selber aus.
Macht Anpassungen.
Wenn ihr bei der Marktreife angekommen seid, wisst ihr, ihr erfüllt Kundenbedürfnisse. Ihr habt einen Markt. Das Risiko am Projektende zu scheitern und finanzielle Mittel in den Sand gesetzt zu haben ist um ein vielfaches reduziert, die Erfolgsaussichten massiv höher.
Design Thinking: „Fragt nach dem Nutzen, fragt früh, fragt oft und werdet mit jedem Schritt besser!“
Quellen:
Pingback: 5 Prozesschritte im User Centered Design | Paul into UX
Pingback: UCD Prozess nicht immer gleich | Paul into UX
Pingback: Personas – Wie definieren und wozu? | Paul into UX